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Einleitung
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die weltweit immer weiter verbreitet ist. Laut der International Diabetes Federation (IDF) waren im Jahr 2020 etwa 463 Millionen Menschen von Diabetes betroffen und diese Zahl wird bis 2045 auf 700 Millionen ansteigen (IDF, 2019). Eine der Hauptursachen für die Entstehung von Diabetes ist Übergewicht und Adipositas, welche zu Insulinresistenz führen können. Insulinresistenz bedeutet, dass die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin reagieren und somit der Blutzuckerspiegel nicht mehr ausreichend reguliert werden kann. Dies kann zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes führen.
In den letzten Jahren hat sich die Behandlung von Diabetes stark weiterentwickelt und es gibt mittlerweile verschiedene Medikamente, die zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt werden können. Eines dieser Medikamente ist Liraglutid, ein sogenanntes GLP-1-Analogon. In diesem Text soll untersucht werden, wie Liraglutid das Diabetes-Risiko beeinflusst und welche Wirkmechanismen dahinterstecken.
Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Liraglutid
Liraglutid ist ein synthetisches Analogon des körpereigenen Hormons GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1). Es wird als Injektionslösung unter dem Handelsnamen Victoza® zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt. Die Substanz hat eine lange Halbwertszeit von etwa 13 Stunden und wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden (Johnson et al., 2021).
Liraglutid wirkt auf verschiedene Weise auf den Körper. Zum einen stimuliert es die Insulinproduktion in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse und fördert somit die Senkung des Blutzuckerspiegels. Zum anderen hemmt es die Freisetzung von Glukagon, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht. Darüber hinaus verzögert Liraglutid die Magenentleerung und reduziert dadurch den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit (Johnson et al., 2021).
Einfluss von Liraglutid auf das Diabetes-Risiko
Studien haben gezeigt, dass Liraglutid nicht nur den Blutzuckerspiegel senken, sondern auch das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes reduzieren kann. Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie mit über 9.000 Teilnehmern zeigte, dass die Behandlung mit Liraglutid das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes um 80% senken konnte (Marso et al., 2016). Eine weitere Studie mit über 3.000 Teilnehmern ergab ähnliche Ergebnisse (Nauck et al., 2016).
Der genaue Mechanismus, wie Liraglutid das Diabetes-Risiko senkt, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass die Wirkung auf die Insulinproduktion und die Glukagonhemmung eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus könnte auch die Verzögerung der Magenentleerung dazu beitragen, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nicht so stark ansteigt und somit das Risiko für Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes reduziert wird (Johnson et al., 2021).
Nebenwirkungen von Liraglutid
Wie bei jedem Medikament können auch bei der Behandlung mit Liraglutid Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Diese treten jedoch meist zu Beginn der Behandlung auf und klingen im Verlauf der Therapie ab. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) oder Schilddrüsenproblemen kommen (Johnson et al., 2021).
Fazit
Insgesamt zeigt die Forschung, dass Liraglutid ein wirksames Medikament zur Senkung des Blutzuckerspiegels und zur Reduktion des Diabetes-Risikos ist. Durch die Stimulation der Insulinproduktion, die Hemmung von Glukagon und die Verzögerung der Magenentleerung kann es dazu beitragen, dass der Blutzuckerspiegel besser reguliert wird und somit das Risiko für Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes reduziert wird. Allerdings sollte die Behandlung mit Liraglutid immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da es auch zu Nebenwirkungen kommen kann.
Weitere Forschung ist notwendig, um den genauen Wirkmechanismus von Liraglutid auf das Diabetes-Risiko zu verstehen und um mögliche Langzeitwirkungen zu untersuchen. Dennoch ist Liraglutid ein vielversprechendes Medikament in der Behandlung von Diabetes und kann dazu beitragen, die steigende Anzahl von Diabetes-Patienten weltweit zu reduzieren.
Verweise
IDF (2019). IDF Diabetes Atlas, 9th edition. International Diabetes Federation. Verfügbar unter: https://www.diabetesatlas.org/en/ [Zugriff am 10. Mai 2021].
Johnson, E. L., He, Y., & Buse, J. B. (2021). Liraglutide: A review of its use in the management of type 2 diabetes mellitus. Drugs, 81(4), 411-434.
Marso, S. P., Daniels, G. H., Brown-Frandsen, K., Kristensen, P., Mann, J. F., Nauck, M. A., … & Steinberg, W. M. (2016). Liraglutide and cardiovascular outcomes in type 2 diabetes. New England Journal of Medicine, 375(4), 311-322.
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